Kontextualisierung des Eisenbahnerdenkmals in Limburg – Konzeptentwicklung
2024
Projektträger:
DGB Bildungswerk Hessen e.V.
Themenfeld:
Gedenk- und Erinnerungskultur
Projektart:
Konzeptentwicklung
Kontext/Fonds:
Aktions- und Initiativfonds
Ort:
Limburg a. d. Lahn
In dem Projekt „Kontextualisierung des Eisenbahnerdenkmals“ mit dem DGB Bildungswerk Hessen e.V. als Projektträger wurde ein umfassendes Konzept zur Kontextualisierung des Eisenbahnerdenkmals in Limburg entwickelt, um das 1937 errichtete Eisenbahnerdenkmal auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerks (RAW) – der heutigen WerkStadt – historisch einzuordnen. Ausgangsfrage war dabei: Wem wird zu welcher Zeit gedacht, und wessen Geschichte bleibt unerzählt? Frau Lilith Winter entwickelte einen Konzeptentwurf für die Gestaltung des Umraums des Kriegerdenkmals sowie die Installation von Informationstafeln, die über die historische Nutzung des Eisenbahngeländes während der NS-Zeit informieren. Wichtige Themen waren dabei Zwangsarbeit und der Einsatz von Kriegsgefangenen. Das Hauptziel ist es, einen Denkraum zu schaffen, der Menschen dazu anregt, sich mit der NS-Geschichte ihres Ortes auseinanderzusetzen. Dabei wurde besonderer Wert auf eine inklusive und multiperspektivische Geschichtserzählung gelegt, die kulturelle Sensibilität und kontroverse Aspekte berücksichtigt. Im Verlauf des Projekts gab es zwei Schwerpunkte. Zum einen die Entwicklung des gestalterischen Entwurfs für eine kontextualisierende Installation am Denkmal. Dazu wurden Absprachen in mehreren Treffen mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden und dem Eigentümer des Denkmals getroffen. Zum anderen wurde ein Text in einfacher Sprache in Zusammenarbeit mit engagierten Historiker:innen, dem DGB Kreisverband Limburg-Weilburg, dem Stadtarchiv Limburg und dem Büro für Leichte Sprache Wetterau entwickelt, der das Denkmal historisch einordnet. Das Konzept ist mit allen Entscheidungsträgern wie Eigentümer und Denkmalschutzbehörde abgestimmt und kann so umgesetzt werden.
Eine Umsetzung des Projekts wird sich primär an Multiplikatoren und Multiplikatorinnen der politisch-historischen Bildung richten. Zudem soll auch die breite Öffentlichkeit angesprochen werden.