Starke Frauen – Kunst und Empowerment entdecken, Exkursion Städel Frankfurt
2024
Projektträger:
Kulturenwerkstatt Limburg gUG
Themenfeld:
Demokratiebildung - Empowerment
Projektart:
pädagogisches/ kulturelles Angebot
Kontext/Fonds:
Jugendfonds
Ort:
Frankfurt
Die Ausstellung „Frauen“ im Städel in Frankfurt bot den Teilnehmenden des Jugendforums de PfD Limburg eine beeindruckende Reise durch die Geschichte der Künstlerinnen der Moderne und eröffnete dabei wichtige Perspektiven für Demokratiebildung und Empowerment. Der Beitrag von Frauen zur Kunst der Moderne ist unbestreitbar, doch bleibt er oft hinter den bekannten männlichen Namen verborgen. Diese Ausstellung rückte Malerinnen und Bildhauerinnen wie Louise Breslau, Ottilie W. Roederstein, Marg Moll und viele andere ins Zentrum, deren Werke und Lebenswege inspirieren und zum Nachdenken anregen.
Künstlerinnen als Wegbereiterinnen
Die Ausstellung präsentierte etwa 80 Werke von 26 Künstlerinnen aus renommierten Museen und Privatsammlungen weltweit – darunter erstmals gezeigte Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Briefe. Diese zeigten eindrücklich, wie Künstlerinnen der Moderne sich mit Eigenständigkeit und Professionalität in einem von männlichen „Künstlergenies“ dominierten Kunstbetrieb durchsetzten. Von Paris über Frankfurt bis ins „Neue Frankfurt“ der 1920er-Jahre bauten die Frauen Netzwerke auf, unterstützten einander und trugen so aktiv zur Entwicklung der Kunstszene bei.
Netzwerke und Austausch als Schlüssel zum Erfolg
Die Ausstellung legte einen besonderen Fokus auf die Bedeutung internationaler Netzwerke. Briefe und Fotografien dokumentierten Ateliergemeinschaften, Künstlerinnenverbände und strategische Allianzen, die den Frauen halfen, sich in einer von Männern geprägten Kunstwelt zu behaupten. Die Künstlerinnen waren nicht nur kreative Köpfe, sondern auch einflussreiche Lehrerinnen und Kunstagentinnen, die die Geschichte des Städel Museums und der Städelschule nachhaltig prägten.
Empowerment durch Kunst
Für junge Besucherinnen und Besucher bot die Ausstellung wertvolle Impulse zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen, Geschlechterrollen und der Kraft von Netzwerken. Die Künstlerinnen hinterfragten mit ihren Werken bestehende Rollenbilder und setzten sich selbstbewusst in Szene – sei es durch Darstellungen des menschlichen Aktes oder durch die Eroberung der Bildhauerei, einer damals als „männlich“ geltenden Kunstgattung.
Demokratiebildung durch Reflexion
Die Ausstellung regte an, die Bedingungen für künstlerisches Schaffen damals wie heute kritisch zu hinterfragen. Sie zeigte, wie wichtig es ist, sich für Gleichberechtigung und Anerkennung einzusetzen. Jugendliche erhielten so die Möglichkeit, über soziale und kulturelle Machtstrukturen nachzudenken und selbstbestimmte Wege zu entwickeln.
Vielfalt erleben
Die stilistisch vielfältigen Arbeiten der Künstlerinnen spiegelten die radikalen gesellschaftlichen und ästhetischen Umbrüche der Zeit wider. Von den ersten Bildhauerinnen an der Städelschule um 1900 bis hin zu jungen, selbstbestimmten Künstlerinnen der 1930er-Jahre demonstrierte die Ausstellung eindrucksvoll die Bandbreite weiblicher Kunst und die innovative Kraft, die aus ihrem Schaffen hervorging.
Die Ausstellung war mehr als eine Schau historischer Kunstwerke – sie war ein inspirierender Raum für Begegnung, Reflexion und Empowerment, der besonders Jugendlichen den Mut und die Möglichkeit gab, die eigene Stimme und Position in einer komplexen Welt zu finden.